Die Preisträger
2019-
geht an Thomas Buergenthal
....zuletzt
emeritierter Lobingier Professor für Vergleichendes Recht und
Rechtsprechung und Direktor des „International Rule of Law Center“ an
der George Washington Universität, Washington D.C., sowie Richter am
Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag.
Der Edith-Stein-Kreis e.V. stellt den Preisträger vor. (Fotos
und Redetexte der Preisverleihung)
2017-
geht zu gleichen Teilen an
Studium in Israel e.V. – ein Studienjahr für Theologiestudierende an
der Hebräischen Universität in Jerusalem
und
Theologisches Studienjahr Jerusalem an der Dormitio-Abtei für
deutschsprachige Theologiestudierende.
(Fotos
und Redetexte der Preisverleihung)
Der Edith-Stein-Kreis e.V. stellte die beiden Preisträger vor.
Beide Studienprogramme ermöglichen
Studierenden der evangelischen und katholischen Theologie, ein
Jahr lang in Jerusalem zu studieren.
Dadurch können die jungen Menschen
- sich vor Ort mit dem Land der
Bibel vertraut machen und dann die Texte „anders“ lesen,
- das interreligiöse und interkulturelle Miteinander in
Israel und Palästina hautnah erleben und
- im christlich-jüdischen Dialog nach Jahrhunderten der
Judenfeindschaft den Reichtum jüdischer Theologie und Kultur
wieder entdecken.
Das Studium in Israel e.V. will ausdrücklich der Erneuerung des
Verhältnisses von Christen- und Judentum dienen und den
Teilnehmenden ermöglichen, „das Judentum aus seinen Quellen
und in seiner Gegenwart zu studieren“. Deshalb lernen die
Teilnehmenden, die aus deutschsprachigen, aber auch anderen
europäischen Ländern kommen, so intensiv Neuhebräisch
(Ivrith), dass sie Lehrveranstaltungen der Universität besuchen
können, wohnen privat in der Stadt Jerusalem und erleben
das jüdische Jahr aus nächster Nähe.
Das Theologische Studienjahr an der Dormitio in Jerusalem ist
ein Studienprogramm für deutschsprachige ev. und kath.
Theologiestudierende, die zusammen leben, beten und studieren.
Sie wohnen in einem Studienhaus der Dormitio und stehen in regem
Austausch mit der ev. Erlöserkirche in Jerusalem. Neben den
Bibelwissenschaften und einem intensiven archäologischen
Exkursionsprogramm liegt ein Fokus auf der theologischen und
persönlichen Auseinandersetzung mit dem Judentum, mit jüdisch-christlicher
Theologie und Religionstheologie und darüber hinaus mit
politischer Zeitgeschichte. Eine besondere Innovation der
letzten Jahre sind die muslimisch-christlichen Werkwochen.
Der Edith-Stein-Kreis Göttingen e.V. würdigt die langjährige
Arbeit von Studium in Israel e.V. und dem Theologischen
Studienjahr Jerusalem als wichtige Beiträge für die Verständigung
zwischen Juden und Christen. Studierende der Theologie, die später
u.a. als Pfarrerinnen und Pfarrer, als Religionslehrerinnen und
-lehrer, als Multiplikatoren in Lehre und Forschung, in
Erwachsenenbildung und Medien arbeiten werden, lernen in der
einzigartigen Atmosphäre Jerusalems wertschätzend in ihrem
Berufsleben jüdische Menschen und Themen einzubeziehen und
interreligiöse Dialoge – auch mit Muslimen und Menschen
anderer Religionen – zu wagen. Das eigene Profil -
wissenschaftlich, wie spirituell - wird geschärft.
In Erinnerung an Edith Stein,
- die Christin wurde und ihrem Jüdisch-Sein
verbunden blieb,
- die sich als Lehrerin und Wissenschaftlerin 11 Jahre lang
jungen Menschen besonders zuwandte und
- die wissenschaftliches Arbeiten leidenschaftlich betrieb,
wird der Edith-Stein-Preis in diesem Jahr den beiden
Studienprogrammen verliehen.
Im Jahr des Reformationsjubiläums
ist es uns darüber hinaus wichtig, die ökumenische Ausrichtung
beider Studienjahre anzuerkennen, sowie die in den letzten
Jahren wachsende Zusammenarbeit beider Programme
herauszustreichen.
2015-
Bischof Norbert Trelle und das Migrationszentrum
für Stadt und Landkreis Göttingen
(Texte
und Fotos
der Preisverleihung)
dass Edith Stein - sich nach der Reichspogromnacht 1938
gezwungen sah, den Kölner Karmel zu verlassen und nach Echt in den
Niederlanden überzusiedeln und - 1942 vor den Nazis in die Schweiz flüchten
wollte, stellen wir den Edith-Stein-Preis 2015 unter die Themen „Flucht
und Migration“.
Im
Gedenken daran,
Wir
verleihen den Preis zu gleichen Teilen an - Bischof Norbert Trelle,
Hildesheim und an - das Migrationszentrum für Stadt und Landkreis Göttingen.
Bischof
Norbert Trelle war seit seiner Weihe als Weihbischof in Köln 1992
Bischofsvikar für die ausländischen Katholiken. In der Deutschen
Bischofskonferenz ist er u.a. Mitglied der Migrationskommission, seit 2010
als Vorsitzender. Selbst Flüchtling nach dem 2. Weltkrieg ist die Sorge für
Fremde und Flüchtlinge für Bischof Trelle lebensbegleitend. Neben der
Seelsorge für Migranten und Flüchtlinge ist es ihm ein besonderes
Anliegen, diesen Menschen eine Stimme zu verleihen und für sie in Kirche,
Gesellschaft und Politik einzutreten.
Der Edith-Stein-Kreis würdigt dieses unablässige und unbeirrbare
Engagement – trotz der Anfeindungen, denen er deswegen immer wieder
ausgesetzt war.
Das
Migrationszentrum für die Stadt und den Landkreis Göttingen
ist eine Abteilung im Diakonieverband des Ev.-luth.
Kirchenkreises Göttingen. In den Räumen in der Weender Straße
engagieren sich die Mitarbeitende für Flüchtlinge aus der Stadt und dem
Landkreis Göttingen. Sie beraten und begleiten diese Menschen, bieten
Bildungsveranstaltungen an und schaffen Begegnungsräume. In der Öffentlichkeit
informieren sie und werben dafür, ihnen mit Verständnis für ihre
Situationen zu begegnen. Die etwa 100 Ehrenamtlichen, die von den
hauptamtlich Mitarbeitenden betreut und begleitet werden, erleichtern den
Flüchtlingen das Ankommen bei uns und das Leben hier.
Der Edith-Stein-Kreis würdigt diesen großen, ganz praktischen Einsatz
des Migrationszentrums für Menschen, die sich gezwungen sahen, ihre
Heimat zu verlassen.
Göttingen,
10. Mai 2015
Heiner
J. Willen
Vors. des Edith-Stein-Kreises e.V.
2013- Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin
a.D.,
(Texte
und Fotos
der Preisverleihung)
Prof. Dr. Rita Süssmuth, hat die Grenzen, die die Gesellschaft und die
Politik Frauen setzten und setzen, nie akzeptiert. Wie Edith Stein ist sie
zutiefst davon überzeugt, dass man sich zur Wehr setzen muss, wenn Frauen
einseitig auf Rollen festgelegt, diskriminiert oder ausgegrenzt werden.
Grenzüberschreitend hat Rita Süssmuth sich in Politik, Gesellschaft und
Kirche für Frauen eingesetzt und sich damit im Sinne Edith Steins in
hervorragender Weise ausgezeichnet und bewährt.
Für Generationen von Frauen in Deutschland ist sie ein Vorbild in ihrem
Einsatz für Gleichberechtigung in allen Bereichen unserer Gesellschaft.
Göttingen,
01. Juli 2013
Heiner
J. Willen
Vors. des
Edith-Stein-Kreises e.V.
2011- Dr. h.c. Henry G. Brandt, Landesrabbiner
em.
(Texte
und Fotos der Preisverleihung)
Das Kuratorium des Edith-Stein-Kreises hat einstimmig Landesrabbiner em. Dr.
h.c. Henry G. Brandt, zur Zeit Rabbiner in Augsburg, zum Preisträger 2011 gewählt. Es würdigt damit sein herausragendes Engagement im interreligiösen Dialog vor allem mit Christen, aber auch Muslimen. Rabbiner Brandt hat daran mitgewirkt, die Grenzen, die Religionen über Jahrhunderte aufgebaut haben, zu überschreiten und sich als Brückenbauer in hervorragender Weise ausgezeichnet und bewährt.
Seit 1985 setzt er sich als jüdischer Präsident des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich – Jüdische Zusammenarbeit unermüdlich für die Verständigung zwischen Christen und Juden ein. Auch in der Zeit der Diskussionen um die neue Fassung der Karfreitagsfürbitte 2008 hat er den Gesprächsfaden zur katholischen Kirche nicht abreißen lassen und beim Osnabrücker Katholikentag mitgearbeitet. Er wirkt seit langem mit als Mitglied des Gesprächskreises Juden – Christen im ZdK und bei den jährlichen Gesprächsrunden Rabbiner – (ev. und kath.) Bischöfe in Deutschland. Als zuständiger Landesrabbiner in Niedersachsen (1983 – 1995) hat er dazu beigetragen, dass die Jüdische Gemeinde Göttingen 1994 neu gegründet werden konnte.
Henry Brandt wurde am 25. September1927 in München geboren. Sein Geburtsname ist Heinz Georg Brandt. 1939 floh er kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges mit seiner Familie nach Palästina. Nach dem Militärdienst in Israel studierte er in Belfast Wirtschaftswissenschaften und arbeitete anschließend bei der Fa. Ford. Ende der 1950er Jahre begann er ein Rabbinatsstudium am Leo-Baeck-College in London, das er 1961 mit dem Rabbinerdiplom abschloss. Danach leitete er jüdische Gemeinden in Leeds, Genf, Zürich und Göteborg. 1983 übernahm Brandt das Amt des Landesrabbiners für Niedersachsen mit Sitz in Hannover. Ab 1995 war er zehn Jahre Landesrabbiner von Westfalen-Lippe in Dortmund, bis er nach Augsburg wechselte. Der Geistliche ist jüdischer Präsident des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und Vorsitzender der Allgemeinen Rabbinerkonferenz.
Heiner J. Willen
Vorsitzender des Edith-Stein-Kreises e.V.
2009- Schwester Karoline Mayer (Santiago/Chile)
(Texte
und Fotos der Preisverleihung)
Der Göttinger Edith-Stein-Kreis würdigt mit dem Edith-Stein-Preis
2009 das Lebenswerk von
Sr. Karoline Mayer (Santiago/Chile),
die sich seit über 40 Jahren zunächst in Chile, später auch in
Bolivien und Peru solidarisch der Ärmsten der Armen annimmt.
Inspiriert durch die Theologie der Befreiung hat Sr.
Karoline in ihrem Leben nationale, kulturelle und gesellschaftliche
Grenzen überschritten und lebt als Christin und Gründerin der
Schwesterngemeinschaft ‚Comunidad de Jesús’ sowie als Seelsorgerin
einer Basisgemeinde überzeugend die frohe Botschaft des Evangeliums im
Dienst an den Armen.
Während der Zeit der Militärherrschaft Pinochets in
Chile blieb sie als Ordensfrau an der Seite der Armen, kämpfte für die
Menschenrechte und nahm teil am passiven Widerstand gegen die Diktatur.
Im Dienst für die Grundrechte der Armen und die
Anerkennung ihrer Würde führt Sr. Karoline Menschen in ökumenischer
Geschwisterlichkeit zusammen. Ausgehend von den konkreten Bedürfnissen
der Armen und in der Zusammenarbeit mit ihnen schuf sie mit der Gründung
der Fundación Cristo Vive Grundlagen für ein Leben in Gerechtigkeit und
Solidarität.
2007- Schwesterncommunität der Christusbruderschaft
Selbitz
(Texte und Fotos der
Preisverleihung)
Der Edith-Stein-Preis 2007 wurde verliehen an die
Schwestern der Communität Christusbruderschaft Selbitz im Kloster
Wülfinghausen.
Als evangelische Ordensgemeinschaft leben die Schwestern eine ökumenische
Spiritualität, die sich aus evangelischen und katholischen Quellen
speist.
Sie sind eine Frauengemeinschaft, die zur Verlebendigung der Kirche und
der Gesellschaft beiträgt, und haben ein ehemaliges
Augustinerinnen-Kloster mit evangelischem Ordensleben wiederbelebt.
Die Preisverleihung war am 18.11.2007 Alten Rathaus,
Göttingen.
Selbstdarstellung auf deren Internetseiten:
http://www.kloster-wuelfinghausen.de/
oder auch
http://www.christusbruderschaft.de/
2005- Bischof em. Dr. Josef Homeyer / Hildesheim
(Texte und Fotos der
Preisverleihung)
Bischof von Hildesheim (1983-2004),
Mitglied der Kommission der Bischofskonferenzen der EU (ComECE) (seit
1990, Präsident seit 1993),
Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz (1972-1983). Auszeichnung für
seine Bemühungen um Versöhnung mit Osteuropa und um Verständigung mit
der Orthodoxie.
(verstorben 2010)
2003- Bruno-Hussar-Stiftung, / Sankt Augustin
Sie fördert das Lernen des friedlichen Zusammenlebens von Juden, Christen und Muslimen in dem Land, das von allen drei Religionen als "heilig" bezeichnet wird.
Würdigung der Versöhnungsarbeit des Dominikaterpaters Bruno Hussar (1911-1996), Gründer des Friedensdorfes "Neve Shalom / Wahat al Shalom" (Oase des Friedens).
Auszeichnung für Bemühungen um Frieden im Heiligen Land. 2001- Maximilian-Kolbe-Werk e. V. / Freiburg i. Brg.
Hilfswerk für ehemalige KZ-Häftlinge und Ghetto-Überlebende,
Versöhnungsarbeit seit 1964/1973 im Verhältnis zum polnischen Volk,
inzwischen mit Ausdehnung auf weitere Länder Osteuropas,
Auszeichnung für diese Arbeit.
1999- Prof. Dr. Leonore Siegele-Wenschkewitz / Arnoldshain
Direktorin der Ev. Akademie Arnoldshain (1996-1999),
außerplanmäßige Professorin der J. W. Goethe-Universität Frankfurt a.M. / Fachbereich Evangelische Theologie (1997-1999),
Auszeichnung für ihre Bemühungen um die christlich-jüdische Verständigung.
(verstorben 1999).
1997- Prof. Dr. Joop Bergsma / Hildesheim
Dechant des Dekanates Göttingen (1976-1986),
Propst und Regionaldechant von Hannover (1986-1996),
Vorsitzender der Diözesankommission zur Förderung der Ökumenischen Arbeit (1986-1997)
Auszeichnung für seinen Einsatz in der Ökumene.
(verstorben 2011 - Nachruf
hier)
1995- Prof. Dr. Eduard Lohse / Göttingen
Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers (1971-1988),
Abt von Kloster Loccum (1977-2000),
Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (1979-1985),
Auszeichnung für seine Bemühungen in der Ökumene.
(verstorben 2015)

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