Edith-Stein-Preis

aus den Statuten zur Preisvergabe

Die Verleihung des mit 5000,- Euro dotierten Preises würdigt über nationale,

konfessionelle und religiöse Grenzen hinweg Persönlichkeiten, Gruppierungen

und Institutionen, die sich durch "Grenzüberschreitungen" in ihrem sozialen,

politischen und gesellschaftlichen Engagement in hervorragender Weise

ausgezeichnet und bewährt haben.

 

Der Preis wird seit 1995 alle zwei Jahre verliehen. (Ausnahme 2021) Das Kuratorium des Vereins bestimmt den Preisträger oder die Preisträgerin. Es besteht aus Personen des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens in Göttingen. Den Statuten des Vereins nach soll das Preisgeld in Absprache mit dem Preisträger einer Einrichtung zugute kommen, die in ihrem sozialen, kulturellen oder gesellschaftlichen Einsatz hervorsticht und grenzüberschreitend im Sinne Edith Steins tätig ist.

Neben dem Preisgeld wird die Preisträgerin oder der Preisträger

mit einer Medaille mit einem Bild Edith Steins gewürdigt.

 

Die Preisträger

2019- geht an Thomas Buergenthal

....zuletzt emeritierter Lobingier Professor für Vergleichendes Recht und Rechtsprechung und Direktor des „International Rule of Law Center“ an der George Washington Universität, Washington D.C., sowie Richter am Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag.

Der Edith-Stein-Kreis e.V. stellt den Preisträger vor. (Fotos und Redetexte der Preisverleihung)

Nachruf Thomas Buergenthal

Träger des Edith-Stein-Preises 2019

geb. am 14. Mai 1934 in Lubochna, Tschechoslowakei

gest. am 29. Mai 2023 in Miami, USA

 

zum gesamten Text (PDF)

 

2017-  geht zu gleichen Teilen an  Studium in Israel e.V. – ein Studienjahr für Theologiestudierende an der Hebräischen Universität in Jerusalem

       und 

Theologisches Studienjahr Jerusalem an der Dormitio-Abtei für deutschsprachige Theologiestudierende.   

(Fotos und Redetexte der Preisverleihung)

Der Edith-Stein-Kreis e.V. stellte die beiden Preisträger vor.  

Beide Studienprogramme ermöglichen Studierenden der evangelischen und katholischen Theologie, ein Jahr lang in Jerusalem zu studieren. 

Dadurch können die jungen Menschen

- sich vor Ort mit dem Land der Bibel vertraut machen und dann die Texte „anders“ lesen,

- das interreligiöse und interkulturelle Miteinander in Israel und Palästina hautnah erleben und

- im christlich-jüdischen Dialog nach Jahrhunderten der Judenfeindschaft den Reichtum jüdischer Theologie und Kultur wieder entdecken.

Das Studium in Israel e.V. will ausdrücklich der Erneuerung des Verhältnisses von Christen- und Judentum dienen und den Teilnehmenden ermöglichen, „das Judentum aus seinen Quellen und in seiner Gegenwart zu studieren“. Deshalb lernen die Teilnehmenden, die aus deutschsprachigen, aber auch anderen europäischen Ländern kommen, so intensiv Neuhebräisch (Ivrith), dass sie Lehrveranstaltungen der Universität besuchen können,  wohnen privat in der Stadt Jerusalem und erleben das jüdische Jahr aus nächster Nähe.

Das Theologische Studienjahr an der Dormitio in Jerusalem ist ein Studienprogramm für deutschsprachige ev. und kath. Theologiestudierende, die zusammen leben, beten und studieren. Sie wohnen in einem Studienhaus der Dormitio und stehen in regem Austausch mit der ev. Erlöserkirche in Jerusalem. Neben den Bibelwissenschaften und einem intensiven archäologischen Exkursionsprogramm liegt ein Fokus auf der theologischen und persönlichen Auseinandersetzung mit dem Judentum, mit jüdisch-christlicher Theologie und Religionstheologie und darüber hinaus mit politischer Zeitgeschichte. Eine besondere Innovation der letzten Jahre sind die muslimisch-christlichen Werkwochen.

Der Edith-Stein-Kreis Göttingen e.V. würdigt die langjährige Arbeit von Studium in Israel e.V. und dem Theologischen Studienjahr Jerusalem als wichtige Beiträge für die Verständigung zwischen Juden und Christen. Studierende der Theologie, die später u.a. als Pfarrerinnen und Pfarrer, als Religionslehrerinnen und -lehrer, als Multiplikatoren in Lehre und Forschung, in Erwachsenenbildung und Medien arbeiten werden, lernen in der einzigartigen Atmosphäre Jerusalems wertschätzend in ihrem Berufsleben jüdische Menschen und Themen einzubeziehen und interreligiöse Dialoge – auch mit Muslimen und Menschen anderer Religionen – zu wagen. Das eigene Profil - wissenschaftlich, wie spirituell - wird geschärft.

In Erinnerung an Edith Stein,

- die Christin wurde und ihrem Jüdisch-Sein verbunden blieb,

- die sich als Lehrerin und Wissenschaftlerin 11 Jahre lang jungen Menschen besonders zuwandte und

- die wissenschaftliches Arbeiten leidenschaftlich betrieb, wird der Edith-Stein-Preis in diesem Jahr den beiden Studienprogrammen verliehen.

Im Jahr des Reformationsjubiläums ist es uns darüber hinaus wichtig, die ökumenische Ausrichtung beider Studienjahre anzuerkennen, sowie die in den letzten Jahren wachsende Zusammenarbeit beider Programme herauszustreichen.